Themenabend April 2023: Mobilität in und um Fürth

Wie ist die Lage bei der Mobilität in und um Fürth im Jahr 2023? Wohin geht der Trend? Und was kann die FDP Fürth dazu beitragen? Zum gemeinsamen Themenabend trafen sich überraschend viele Mitglieder erneut beim Kleintierzuchtverein Germania in der Dammstraße 30, Fürth.
Keine Sorge, das Titelbild dient nur dazu, unser FDP-Klische zu bedienen 🙂 An diesem Abend ging es um Busse, Fahrradspuren und Grünflächen. Allerdings anders, als es Ökoaktivisten fordern. Denn schnell wurde Eines klar: Allein durch Bauthemen ist viel im Umbruch. Und anstatt nur den Fahrradverkehr zu forcieren braucht es in der Stadt Fürth eine gute Abwägung zwischen den Interessen. Daher wurde lange über einen Antrag zur kombinierten Bus-Spur diskutiert. Stephan Eichmann konnte mit einem hohen Wissen an Zahlen, Daten und Fakten überzeugen. Und erklärte den Zuhörern die Unterschiede zwischen dem Wünschenswertem und dem Machbaren.
Apropos Zuhörer: Wir konnten uns auch an diesem Abend über neue Gesichter freuen. Sogar ein Gastteilnehmer aus Frankfurt fand den Weg in unsere wachsende Runde. Ebenso begrüßten wir unseren Kreisvorstand und unsere Landtagskandidatin Gülden Hennemann. Sowie zahlreiche Mitglieder aus Stadt und Landkreis Fürth.
Leere Parkhäuser und volle Gehsteige
Kerstin Müller-Kittel brachte Zeitungsberichte mit, um die Konflikte in der Stadt darzulegen. Zugleich konnten Dominik Paslawski und Anton Blanke ebenfalls aus erster Hand zu den Raumkonflikten Einblick geben. Es wurde gesprochen über die Abwägung zwischen den oft hohen Kosten in den Parkhäusern. Und wie man die Menschen motivieren kann trotzdem dort zu parken. Oder auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Stephan Eichmann stellte klar, dass sich das parken durch die künftigen Entwicklungen in Fürth verändern wird.

Der Umstieg auf den Nahverkehr als Alternative?
Stephan Eichmann wies auf eine Studie hin. Dernach sind die Besucherströme nach Fürth gut nachvollziebar. Nur teilweise können diese über den öffentlichen Nahverkehr abgedeckt werden. Zumal die meisten S-Bahn Haltestellen über zu wenig PKW-Parkmöglichkeiten verfügen. Ein interessanter Aspekt von Dominik und Anton war, dass das 49Euro-Ticket nur für diejenigen Orte Vorteile bringt, in denen sie ausgestellt werden. Wenn der Kunde also das Ticket in München kauft, dann kommt der staatliche Zuschuss der Münchner Verkehrsgesellschaft zugute. Und eben nicht den Betreibern in Fürth oder Nürnberg. Daher diskutieren die Gesprächspartner über Möglichkeiten, um die Kunden zum lokalen Kauf zu motivieren.

Der Unterschied zwischen Stadt und Land
Einigen Zuhörern fiel auf, dass die Ansprüche an Mobilität erheblich zwischen Stadt und Land abweichen. Während auf dem Land das Lastenrad oft verlacht wird, spielen Fahrradwege in der Stadt Fürth eine zunehmende Rolle. Eben weil der eigene PKW bei der Suche nach Parkplätzen zunehmend zur Last wird. Daher informierte Dominik, dass die Jungliberalen angeregt haben, die Fahrradwege nicht an Hauptverkehrsachsen entlang zu führen. Weil hierdurch sonst Grund- und Sicherheitskonflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern entstehen. Man denke dabei nur an überholende Busse und PKWs an stark befahrenen Straßen.
Motivation und Gebote statt Verbote
Auch an diesem Abend wurde klar, dass die FDP Fürth für Abwägung auf Basis von Fakten und Freiheit mit Geboten statt Verboten steht. Unser neues Mitglied zeigte sich sichtlich überrascht von der Ruhe der Diskussion. Er meinte, dies unterscheide sich vollkommen zur medialen Wahrnehmung.
Wie können Belegungen von Parkplätzen smarter werden?
Stephan Eichmann gab zu Bedenken, dass einerseits bei den Betreibern von Parkhäusern die Belegungsdaten vorhanden sind. Andererseits diese Daten noch nicht über digitale Schnittstellen öffentlich eingebunden werden. Einige Mitglieder der FDP Fürth regten an, diese Daten einfach auszuleiten und in eine eigene Datenbank der Stadt Fürth zu übergeben. Zudem wurden moderne Lösungen, wie LoRaWAN oder ein Besuch beim fablab Nürnberg angeregt. Eben weil dort bereits dezentral smarte Daten für zahlreiche Anwendungen erfasst werden. Denn bevor sich Daten vernetzen, müssen sich die zuständigen Menschen vernetzen.

Bedauern um Absage von ICE-Werk
Mit Bedauern nahmen die Mitglieder zur Kenntnis, dass die Diskussion um das ICE-Werk im Raum Nürnberg vom Tisch ist. Einerseits bleibt die Meinung bestehen, dass Raitersaich ein falscher Standort gewesen wäre (link). Andererseits sprachen Mitglieder von verpassten Chancen für den Raum Nürnberg und Fürth. Zumal die Region von Arbeitsplätzen profitiert hätte. Und bei der Variante „Feucht“ das betroffene Gebiet mit der Sanierung der Altlastengelände langfristige Vorteile gehabt hätte.
Zunehmende Abneigung gegenüber Vorhaben und Ideen feststellbar
Ein Mitglied mahnte vor einer zunehmenden Abneigung gegenüber Bauvorhaben. Schnell entwickelte sich Konsens, dass es für Stadt und Landkreis schlecht ist, wenn nach außen der Eindruck erweckt wird, dass man neue Ideen und Projekte im Raum Nürnberg / Fürth gar nicht mehr haben will. Ein Mitglied sprach eine Warnung aus, dass diese Anfeindungen und Ablehnungen gegen Vorhaben eventuell einen tieferen Ursprung haben als den reinen Gedanken um den ökologischen Schutz.
Die FDP Fürth bedankt sich für die überraschend große Teilnahme. Und freut sich auf den nächsten Liberalen Abend am 23. Mai 2023 in der Dammstraße 30 in Fürth. Wie immer mit Beginn um 19Uhr. Lasst euch nicht von der Tanzschule irritieren. Wir sind den Flur entlang und dann links im gleichen Haus. Bis dann.
2 Antworten
Erstens, ein guter Bericht
Zweitens, die Idee den Standort dauerhaft zu nutzen wirkt sich hoffentlich langfristig auf das Treffen aus.
Vg.Edmond aus Dresden bei Sonnenschein 😎
Hallo Edmond, danke für Deinen Beitrag und viele Grüße nach Dresden